Nummern 1949-1970

ET 25 012. Foto: Dr. Werner Söffing
Im September 1966 war der dreiteilige ET 25 012 bei Werdau unterwegs. Auch die DR baute aus einem Steuerwagen einen Mittelwagen um, der zwischen den beiden angetriebenen Endwagen eingestellt wurde. Foto: Dr. Werner Söffing

Die DR führte den von der DRB stammenden Nummernplan von 1941 ohne Änderungen bis 1970 fort. Die ab Ende der 1930er-Jahre vom RZA München vorbereitete Nummernreform für Triebwagen, die 1941 bereits an den elektrischen Triebwagen vollzogen wurde, hatte sich bewährt.

Den Hauptbestand an Elektrotriebwagen besaß die DR bei den Berliner Gleichstromtriebwagen für die S-Bahn, bestehend aus den Bauarten 165, 166 167 168 und 169.

Im Bereich des mitteldeutschen Wechselstrom-Streckennetzes war der elektrische Zugbetrieb im April 1946 aufgrund der Reparationsforderungen der Sowjets aufgegeben, es befanden sich ledigliglich noch einige mehr oder weniger intakte Triebwagenwracks auf dem Werkshof des Raw Dessau.

Nachdem das mitteldeutsche E-Netz ab 1955 wieder reaktiviert wurde, entstanden von 1957 bis 1965 immerhin zwei Züge als teilweiser Neubau, die der alten Baureihenbezeichnung ET 25 zugeordnet wurden. Für die Berliner S-Bahn wurde 1959 ein neuer Triebzug gebaut, der interessanterweise die Baureihenbezeichnung ET 170 erhielt, später aber nicht in Serie gebaut wurde. Er bewährte sich nicht.

Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass etwa zeitgleich auch die Hamburger S-Bahn bei der DB ihre ersten neuen S-Bahn-Züge einer neuen Fahrzeuggeneration in Betrieb nahm, die ebenfalls die Baureihenbezeichnung ET 170 erhielt. Die DB wählte im Sinne einer gesamtdeutschen Nummerierung allerdings Ordnungsnummern ab 101.

Als die DR in den Jahren 1949 bis 1952 zahlreiche Privatbahnen »in Volkes Hand« übernahm, befanden sich dabei auch mehrere zweiachsige elektrische Lokalbahntriebwagen. Die DR sortierte sie als Baureihe ET 188 ein, nachdem es bereits bei der DRB die Baureihen ET 183 bis ET 187 gab. Parallel zu den Verbrennungstriebwagen wurden die übernommenen Trieb-, Bei- und Steuerwagen mit Ordnungsnummern ab 501 eingereiht.

ET 165 488. Foto: Ulrich Budde
ET 165 488 der Berliner S-Bahn in Berlin-Schmargendorf, aufgenommen im April 1969. Der Zug besitzt noch die ursprüngliche Frontleuchte. Die Berliner Gleichstromtriebwagen bildeten einen Großteil des Gesamtbestandes der elektrischen Triebwagen der DR. Foto: Ulrich Budde
ET 188 521. Foto: Helmut Philipp
Mehrere von Privatbahnen übernommene Lokalbahntriebwagen wurden als ET 188 eingereiht. So stammt der ET 188 521 von der Schleizer Kleinbahn und wird heute vom Verkehrsmuseum Dresden erhalten. Foto: Helmut Philipp

Text: © Malte Werning