581 - 616 (Bauart »Reichsbahn«)

Die DRG ließ 1925 gemeinsam mit der WUMAG, SSW und der Accumulatorenfabrik A.G. neue Speichertriebwagen entwickeln, die die Entwürfe der Wittfeld-Wagen fortführten. Die neuen Konstruktionen sollten größere Fahrgasträume erhalten und dadurch die Wirtschaftlichkeit erhöhen, denn das hohe Gewicht gerechnet auf die Sitzplätze und die großen Batterievorbauten waren im Betrieb eher von Nachteil.

Die neuen Entwürfe für den Typ A8 sahen nun wiederum die bewährte Grundkonzeption mit zwei kurzgekuppelten Wagenhälften vor, wobei ein Fahrgastübergang mittels Faltenbalgübergängen möglich war. Jede Wagenhälfte besaß drei Achsen mit jeweils gleichem Achsstand, wobei nur die jeweils hintere (am Kurzkupplungsende) befindliche Achse angetrieben war. Die großen Batterien konnten erstmals in Kästen unter dem Wagenboden aufgehängt werden, so dass die Fahrzeuge mit vergleichsweisen sehr kleinen Vorbauten auskamen. Die Reichweite der Wagen wurde anfangs mit 200 km, nach einem Batterieaustausch Anfang der 1930er-Jahre mit 250 km angegeben.

WUMAG lieferte im Februar 1926 zwei Vorserienfahrzeuge BCPost3üeaT-25 / C3ütreaT-25, denen ab 1927 die 16 Fahrzeuge umfassende Serienfertigung BCPost3üeaT-26 / C3ütreaT-26 folgte (teilweise auch als -28 verzeichnet). Die Auslieferung endete im November 1928. Den wagenbaulichen Teil stellten die Firmen  WUMAG (Görlitz), Westwaggon (ehem. Gastell, Mainz-Mombach) sowie Wegmann (Kassel) her.

Die Wagen wurden, der bisherigen Praxis bei den Speichertriebwagen entsprechend, pärchenweise als 581/582 bis 615/616 durchnummeriert (die ab 1930 eingeführte Nummerierung mit Suffix für die einzelnen Wagenteile griff hier noch nicht). Sie waren im Flachland für 60 km/h zugelassen und konnten im Gefälle bis zu 70 km/h erreichen. Die ersten Einsatzgebiete befanden sich rund um Gotha, im Ruhrgebiet (Kettwig), Cottbus, Fulda, Karlsruhe, Schifferstadt, München Ost, Münster und Bütow (Direktion Stettin).

Im Zweiten Weltkrieg gingen die beiden Vorserienzüge 581/582 und 583/584 sowie der Wagen 586 verloren, während dessen andere Hälfte 585 noch bei der DR als Reisezugwagen weiterverwendet wurde. Die übrigen Doppelwagen gelangten noch in den Bestand von DB und DR, wo sie noch bis in die 1960er-Jahre eingesetzt wurden.