Nummern 1949-1967

Die am 7. September 1949 gegründete Deutsche Bundesbahn führte die aus den DRB-Beständen übernommenen Elektrotriebwagen sowie deren Bei- und Steuerwagen nach dem 1940/41 eingeführten Bezeichnungsschema für Elektrotriebwagen, das sich an den bereits bewährten Schemata für Dampf- und Elektrolokomotiven orientierte (siehe allgemeine Anmerkungen), weiter.

Unverändert bestand die Nummer aus einem Kürzel »ET« für Elektrotriebwagen, dem die »Stammnummer« folgte. Kürzel und Stammnummer bildeten gemeinsam die Baureihenbezeichnung. Die Stammnummer war

  • zweistellig für Wechselstromfahrzeuge 15.000 V / 16 2/3 Hz (ET 11 bis ET 91)
  • zweistellig für Wechselstomfahrzeuge 6.600 V / 25 Hz (ET 99)
  • dreistellig für Gleichstromfahrzeuge (ET 170 bis ET 197), also vornehmlich Stromschienen- oder Lokalbahntriebwagen; sowie mit dem erweiterten Kürzel »ETA« auch für Speicher- bzw. Akkumulatortriebwagen
  • dreistellig für Wechselstromfahrzeuge 25.000 V / 50 Hz (ET 255)

Innerhalb der Stammnummerngruppen wurden die Triebwagen sehr grob nach ihrer Höchstgeschwindigkeit abwärts sortiert. Nach der Stammnummer folgte - zumeist durch einen Abstand getrennt - die entweder zwei- oder dreistellige laufende Ordnungsnummer, die im Regelfall mit der Nummer 01 oder 001 begann. Triebzüge, die aus mehreren (im Regelfall betrieblich nicht zu trennenden) Fahrzeugteilen bestanden, erhielten (wie bereits im DRG- Nummernplan von 1932) eine einheitlichen Nummer, wobei den einzelnen Zugteilen zur Unterscheidung noch ein Buchstaben-Suffix hinzugefügt wurde. Die beiden Endwagen erhielten dabei stets den Suffix »a« und »b«, angetriebene Mittelwagen (gab es zu DRG/DRB-Zeiten nur bei den ET 31-Triebzügen) wurden mit dem Suffix »c« und »d« durchgezählt.

Bei- und Steuerwagen erhielten nun grundätzlich die gleiche Stammnummer wie die zugehörigen Triebwagen, aber die Kürzel »EB« oder »ES«. 1952 wurde mit dem Erscheinen der dreiteiligen Gliedertriebzüge ET 56 analog zu den Dieseltriebwagen VT 06/VT 07/VT 08 die neue Bezeichnung »Mittelwagen« für antriebslose Zwischenwagen etabliert, abgekürzt als »EM«. In der Folge wurden die bislang als EB 171 bezeichneten Mittelwagen der Hamburger Gleichstrom-S-Bahn in EM 171 umgezeichnet. Weitere »EM« entstanden für die in den kommenden Jahren gebauten Gliedertriebzüge ET 27, ET 30 und ET 170, aber auch für die zwischen 1960 und 1965 durchgeführten aufwändigen Umbauten und Modernisierungen bei den Vorkriegstriebwagen der Reihen ET 25, ET 32, ET 55 und ET 65 / ET 51.

Dieses Nummernschema galt bis zum 31. Dezember 1967. Links im Menü sind die Stammnummern der DB-Elektrotriebwagen sowie deren Bei-, Steuer-  und Mittelwagen für den Zeitraum 1949 bis 1967 aufgeführt. Nummern, die in diesem Zeitraum durch Ausmusterungen oder Umbau aus dem Bestand gestrichen wurden, werden - wie auf triebwagenarchiv.de üblich - entsprechend grau unterlegt.

Text: © Malte Werning