VT 32

Mit der Gründung der Deutschen Bundesbahn am 7. September 1949 wurden 11 in der Bizone verbliebene Triebwagen übernommen, die gemäß des neuen Nummernplans des RZA München vom 17. Oktober 1947 als Baureihe VT 32 eingereiht waren. Dabei handelte es sich um vierachsige Dieseltriebwagen der Einheitsbauart, die mit MAN-Zweiwellen-Motoren L 2x6V 17,5/18 mit 420 PS (309 kW) Leistung ausgerüstet waren. Die Triebwagen gehörten zur Skizzenblatt-/Gattungsbezeichnung BC4ivT-34b mit Einheitsgrundriss 1935 und besaßen dieselelektrische Kraftübertragung.

Die Triebwagen wurden als VT 32.0 (VT 32 000, 001, 005, 007, 009, 012, 015, 016, 018, 019 und 020) eingereiht. Über die französische Besatzungszone bzw. die SWDE gelangten bis 1951 drei weitere Triebwagen hinzu (VT 32 010, 011, 014) sowie zwei Wagen der Versuchsvariante mit dieselhydraulischer Kraftübertragung (BCPw4ivT-34a) mit gleichartiger Motorisierung, die als VT 32 500 und VT 32 501 eingereiht waren. VT 32 011 besaß eine Einwellen-Versuchsausführung des MAN-Motors und deshalb einen besonders großen Führerstand und eine eigene Motorenabdeckung. Auch VT 32 010 fuhr zeitweise mit einem solchen Motor.

Der Fahrzeugbestand unterlag starken Veränderungen. Noch 1951 entschied sich die DB zum Umbau der VT 32 000, 001,  009, 018, 019 und 020 auf dieselhydraulischen Antrieb und eine Ausrüstung dieser Fahrzeuge mit dem neuentwickelten 600-PS-Motor GTO 6 von Maybach. Den Umbau übernahm die Firma Westwaggon in Köln. Nach dem Umbau wurden die Fahrzeuge in die Baureihe VT 25 umgezeichnet.

VT 32 014, VT 32 500 und VT 32 501 wurden im Januar 1951 in VT 33 232, 501 und 502 umgezeichnet, da alle Fahrzeuge zwischenzeitlich einen Maybach-Motor GO 56 erhalten hatten. VT 32 015 wurde im Mai 1952 ausgemustert.

Einen »Sonderling« gab es ab 1952 mit VT 32 002, der dem »Essener Grundriss« entsprach und eine etwas geringere Dienstlast aufwies. Bei dem Wagen handelte es sich um den bisherigen VT 39 000, der 1952 einen Daimler-Benz-Dieselmotor MB 836 (295 kW/400 PS) erhalten hatte. Den gleichen Motor hatten zwischenzeitlich bei Aufarbeitungen auch VT 32 005 (?), 007 (?), 010 (1956), 011 (1956), 012 (1954) und 016 (1954) erhalten.

Die verbliebenen VT 32 (002, 005, 007, 010, 011, 012, 016) wurden in verschiedenen Dienststellen, unter anderem von Landau (Pfalz), Frankfurt (Main), Freilassing und München aus eingesetzt. VT 32 007 wurde 1956 ausgemustert. 1960 wurden alle VT 32 beim Bw Kempten zusammengezogen. Im September 1964 wurden VT 32 002, 005, 011, 012 und 016 als letzte VT 32 ausgemustert. VT 32 012 war später noch jahrelang als Lagerraum im Bw Kempten abgestellt.

VT 32.0 - dieselelektrisch

VT 32.5 - dieselhydraulisch

• Dietz, Günther: Triebwagen-Report Bd. 1: Deutsche Verbrennungstriebwagen 1924 bis 1937. Eisenbahn-Journal Archiv 3/1996. Fürstenfeldbruck 1996.
• Jauch, Peter: Der VT 32 und seine Verwandten. Die Nachkriegseinsätze der Reichsbahn-Eiltriebwagen mit MAN-Motor. In: Eisenbahn-Magazin 10/1984.
• Jauch, Peter: Grundriß-Fragen. Die vierachsigen Hauptbahntriebwagen mit 410 PS-Maybach-Motoren. In: Eisenbahn-Magazin 11/1984.

• Jauch, Peter: Triebwagen für die Ruhr. Vom Einheitsgrundriß bis zum "S-Bahn-VT". In: Eisenbahn-Magazin 12/1984.
• Kurz, Heinz R.: Die Triebwagen der Reichsbahn-Bauarten – Die Baureihen VT 133-VT 137. Freiburg 1988.
• Kurz, Heinz R.: Triebwagen der Deutschen Reichsbahn – Die Baureihen VT 133 bis VT 137. Freiburg 2013.