VT 62

Mit der Gründung der Deutschen Bundesbahn am 7. September 1949 wurde zunächst ein in der Bizone verbliebener Triebwagen übernommen, der gemäß des neuen Nummernplans des RZA München vom 17. Oktober 1947 als Baureihe VT 62 eingereiht war. Dabei handelte es sich um einen vierachsigen Dieseltriebwagen, der mit einem Maybach-Motor mit 210 PS (154 kW) Leistung ausgerüstet war. Der Triebwagen besaß mechanische Kraftübertragung (Stangenantrieb) und gehörten zur Skizzenblatt-/Gattungsbezeichnung BC4vT-34. Die etwas zusammenhanglose Nummer VT 62 902 erhielt das Fahrzeug, da der Nummernplan des RZA München auch noch für drei weitere Fahrzeuge mit dieser Motorisierung Nummern vorsah, die allerdings in der russischen Zone verblieben waren und letztlich nie in den DB-Bestand gelangten. Der Wagen wurde 1948 in Bielefeld eingesetzt, ab 1952 in Braunschweig. Seine Ausmusterung erfolgte 1958.

Durch Neumotorisierung von drei Triebwagen der bisherigen Baureihe VT 65 gelangten zwischen 1950 und 1952 drei weitere Fahrzeuge in den VT-62-Bestand, die allesamt nach 1950 zum Bw Braunschweig wechselten und hier auch ausgemustert wurden.

Hinter VT 62 904 verbarg sich der DRB-Wagen 859. Er lief ab 1947 als VT 65 903 zunächst vom Bw Friedrichshafen aus. Um 1950 erhielt er den Maybach-Motor GO56h, wobei seine Höchstgeschwindigkeit von 60 auf 80 km/h angehoben werden konnte. Wegen Schäden am Triebdrehgestell wurde er 1957 ausgemustert.

Bei VT 65 916 und VT 65 917 nach moderneren Konstruktionsprinzipien ist nicht bekannt, ob sie noch mit diesen Nummern in den Einsatz gegangen sind. Vermutlich erhielten sie bereits bei der Aufarbeitung und der Beseitigung ihrer Kriegsschäden um 1950/51 den bereits erwähnten stärkeren Maybach-Motor GO56h, durch den sie ebenfalls in die Baureihe VT 62 integriert wurden (neu: VT 62 905 und VT 62 906). Der VT 62 905 gab um 1950 auch noch ein Gastspiel beim Bw Bremen Hbf, bevor er 1952 nach Braunschweig wechselte. Beide Fahrzeuge wurden 1957 ausgemustert.

Fahrzeugnummer Hersteller (mech.) Fabriknummer Baujahr Gattung | Skizzenblatt Achsfolge | Bauart        
4 Fahrzeuge
VT 62 902 Dessau (Dessau) ? 1935 BC4vT-34 B'2'-dm Der Verbleib dieses Fahrzeugs ist unbekannt.
VT 62 904 Wismar (Wismar) 18207 1927 CD4vT-25f B'2'-dm Es liegen Stationierungsangaben vor. Es liegen Revisionsdaten vor. Dieses Fahrzeug wurde verschrottet.
VT 62 905 LHB (Breslau) ? 1933 BC4vT-32 B'2'-dm Der Verbleib dieses Fahrzeugs ist unbekannt.
VT 62 906 WUMAG (Görlitz) 8395 2/33 1933 BC4vT-32 B'2'-dm Der Verbleib dieses Fahrzeugs ist unbekannt.

Text: © Malte Werning

Quellen und Literatur

  • Dietz, Günther: Triebwagen-Report Bd. 1: Deutsche Verbrennungstriebwagen 1924 bis 1937. Eisenbahn-Journal Archiv 3/1996. Fürstenfeldbruck 1996.
  • Dietz, Günther / Winkler, Dirk: Verbrennungstriebwagen der Deutschen Reichsbahn sowie zugehörige Bei- und Steuerwagen. Band 1. München 2021.
  • Kurz, Heinz R.: Die Triebwagen der Reichsbahn-Bauarten – Die Baureihen VT 133-VT 137. Freiburg 1988.
  • Kurz, Heinz R.: Triebwagen der Deutschen Reichsbahn – Die Baureihen VT 133 bis VT 137. Freiburg 2013.