Nummern 1930-1940

Am 27. März 1930 verfügte die DRG einen neuen Nummernplan für ihre Reisezugwagen, der Teile des Schemas von 1927 übernahm (siehe eigene Seite Nummernschema), aber insbesondere für Elektrotriebwagen nun feste Nummernbereiche vorsah. Die tatsächliche Umzeichnung zog sich teilweise bis weit ins Jahr 1932 hinein:

1001 - 1999 Elektrische Triebwagen für Oberleitungsbetrieb elT
2001 - 2499 Steuerwagen für elektrische Triebwagen für Oberleitungsbetrieb elS
2501 - 2999 Beiwagen für elektrische Triebwagen für Oberleitungsbetrieb el
3001 - 4999 Elektrische Triebwagen für Stromschienenbetrieb (Berlin) esT
5001 - 7999 Bei- und Steuerwagen für elektrische Triebwagen für Stromschienenbetrieb (Berlin) es, esS

Dies war notwendig geworden, um im gesamten Deutschen Reich eine einheitliche Nummerierung zu gewährleisten. Schon in dem im Januar 1927 veröffentlichten Nummernplan erhielten die Speichertriebwagen als zahlenmäßig stärkste Nummerngruppe eine einheitliche Nummerierung im Nummernbereich 201-700, während die elektrischen Triebwagen für Oberleitungs- und Stromschienenbetrieb der RBD Altona, Berlin, Breslau und München noch nach dem 1923 eingeführten Schema mit direktionsbezogenen Nummern und entsprechenden Nummernkonflikten geführt wurden.

Die im Jahre 1930 noch sehr überschaubare Anzahl an Wechselstromtriebwagen für den Oberleitungsbetrieb führte dazu, dass die DRG anfangs recht großzügig die Nummerbereiche ab 1001 für die Triebwagen im mitteldeutschen und schlesischen Netz vergab, ab 1101 für die Wagen des Münchener Vorortverkehrs, ab 1201 für die Wagen des Stuttgarter Vorortverkehrs und ab 1501 für die Wagen des Hamburger Vorortverkehrs. Für die Gleichstrom-Wagen der Lokalbahn Berchtesgaden - Hangender Stein (- Salzburg) und Berchtesgaden - Königssee wurden die Nummern 1481-1489 vergeben. Mit der Auslieferung weiterer neuer Triebwagenkonstruktionen wurden nach und nach die übrigen Nummerngruppen belegt.

1938 gelangten durch die aggressive deutsche Expansionspolitik mehrere Bahnverwaltungen zur DRB, darunter die Bahnen Österreichs am 18. März 1938 (29 Elektrotriebwagen), des Sudetenlandes (Oktober 1938), aber auch mehrerer deutscher Bahnen. Diese Fahrzeuge wurden fast ausnahmslos im Nummernbereich 1401-1499 eingereiht, in denen auch die vorgenannten Lokalbahntriebwagen zu finden waren. Die Elektrotriebwagen der 1938 verstaatlichten Lokalbahn AG in Bayern trugen hingegen offenbar ihre LAG-Nummern weiter.

Mit der Einführung und Bewährung der neuen überregional eingesetzten zwei- und dreiteiligen Einheitstriebwagen ab 1935, des angesichts der fortschreitenden Elektrifizierung zunehmenden Bedarfs an elektrischen Triebwagen und der rasanten Entwicklung im Fahrzeugbau lag es auf der Hand, dass das Nummernsystem für die Elektrotriebwagen rasch an seine Grenzen kommen würde. 1939/40 arbeitete die DRB daher ein neues Nummernschema aus, das ab 1941 Anwendung fand und ein eigenes Kapitel auf dieser Webseite erhält.

Links im Menü sind die einzelnen Nummernbereiche der DRG/DRB-Elektrotriebwagen für den Zeitraum 1930 bis 1940 aufgeführt. Bei- und Steuerwagen werden aus Gründen der Übersichtlichkeit gemeinsam mit den zugehörigen Triebwagen aufgelistet.