Nummern 1941-1949

1941 (nach manchen Quellen schon im Januar 1940) führte die DRB ein neues Bezeichnungsschema für Elektrotriebwagen (ausgenommen Speichertriebwagen) ein, das sich an den bereits bewährten Schemata für Dampf- und Elektrolokomotiven orientierte (siehe allgemeine Anmerkungen).

Der Aufbau der neuen Triebwagennummer entsprach dem der Elektroloks. An Stelle des Kürzels „E“ trat nun ein „ET“ für Elektrotriebwagen, dem die „Stammnummer“ folgte (der Begriff „Baureihe“ wurde erst später geprägt). Die Stammnummer war

  • zweistellig für Wechselstromfahrzeuge 15.000 V / 16 2/3 Hz (ET 11 bis ET 91)
  • zweistellig für Wechselstomfahrzeuge 6.600 V / 25 Hz (ET 99)
  • dreistellig für Gleichstromfahrzeuge (ET 125 bis ET 199), also vornehmlich Stromschienen- oder Lokalbahntriebwagen.

Innerhalb der Stammnummerngruppen wurden die Triebwagen sehr grob nach ihrer Höchstgeschwindigkeit abwärts sortiert. Nach der Stammnummer folgte - zumeist durch einen Abstand getrennt - die entweder zwei- oder dreistellige laufende Ordnungsnummer, die im Regelfall mit der Nummer 01 oder 001 begann. Triebzüge, die aus mehreren (im Regelfall betrieblich nicht zu trennenden) Fahrzeugteilen bestanden, erhielten (wie bereits im vorherigen Nummernplan) eine einheitlichen Nummer, wobei den einzelnen Zugteilen zur Unterscheidung noch ein Buchstaben-Suffix hinzugefügt wurde. Die beiden Endwagen erhielten dabei stets den Suffix "a" und "b", angetriebene Mittelwagen (gab es zu DRG/DRB-Zeiten nur bei den ET 31-Triebzügen, ehemals) wurden mit dem Suffix "c" und "d" durchgezählt.

Bei- und Steuerwagen erhielten nun grundätzlich die gleiche Stammnummer wie die zugehörigen Triebwagen, aber die Kürzel "EB" oder "ES". Antriebslose Mittelwagen (gab es zu DRB-Zeiten nur bei den ET 171-Triebzügen) wurden als "EB" gekennzeichnet.

Dieses Nummernschema bot zahlreiche Vorteile gegenüber dem bisherigen Nummernplan, der im Laufe der 1930er-Jahre durch die Entwicklung und den Bau mehrerer neuer Typen unübersichtlich wurde und keinen Platz mehr bot. Gleichzeitig konnten die Bei- und Steuerwagen nun mit Blick auf die neue Nummer sofort "ihren" Triebwagen zugeordnet werden. Dies war vor allem durch den Bau der weitgehend vereinheitlichten Bei- und Steuerwagen der Bauarten ab 1935 (ES 25, ES 51, ES 55) sowie der Bauartenvielfalt der Berliner S-Bahn notwendig geworden.

Durch das neue Bezeichnungsschema wurden die Elektrotriebwagen aus dem Nummernplan der Reisezugwagen herausgelöst, wodurch die bislang zur Identifizierung der genauen Bauart verwendeten Skizzenblattnummern an Bedeutung verloren. Die bisherigen Gattungsbezeichnungen wurden aber auch weiterhin am Fahrzeug angebracht.

Links im Menü sind die Stammnummern der DRB-Elektrotriebwagen sowie deren Bei- und Steuerwagen für den Zeitraum 1941 bis 1949 aufgeführt. In diesem dunklen Kapitel der deutschen Geschichte gab es auch bei den elektrischen Triebwagen immense Verluste, die in den Listen - wie auf triebwagenarchiv.de üblich - entsprechend unterlegt sind, sofern diese nicht nach 1949 in den Bestand von DB oder DR gelangten.