ET 25 | ES

Im Nummernplan von 1941 wurden die bislang unter den Nummern 1801a/b-1849a/b geführten Triebwagen zur Baureihe ET 25 und die Steuerwagen 2401-2448 zur Baureihe ES 25 zusammengefasst.

Sowohl Trieb- als auch Steuerwagen erhielten Ordnungsnummern ab 001, wobei die beiden Triebwagenhälften wie bisher mit dem Präfix a oder b konkretisiert wurden. Dabei kam es zu einigen Besonderheiten: Die elf für das Bw München Hbf beschafften Doppeltriebwagen, die ausschließlich die 3. Wagenklasse besaßen (Gattung CPw4ütrelT-34 + C4üelT-34), erhielten zur Unterscheidung Ordnungsnummern im gesonderten Nummernbereich ab 101. Parallel dazu erhielten die 13 zweiklassigen Steuerwagen der Gattung BC4ielS-34 Nummern ab ES 25 001, die 35 Steuerwagen mit ausschließlich 3. Wagenklasse (Gattung C4ielS-34) hingegen Nummern ab ES 25 101. Die DRB hat zudem, im Gegensatz zu den sonstigen Gepflogenheiten, die neuen Nummern nicht konsequent aufsteigend vergeben. Beispielsweise wurde der bisherige Triebzug 1801a/b nicht zu ET 25 001a/b, sondern zum ET 25 015a/b.

In Bayern waren die ET 25 in München und Augsburg beheimatet, wo sie neben dem Münchener Vorortverkehr auf der Strecke München - Ulm eingesetzt wurden. Bis Mai 1944 waren in Nürnberg ET 25 stationiert, die anschließend gegen ET 31 ausgetauscht wurden. Das Bw Regensburg setzte bis November 1942 den ET 25 008a/b ein. Im Großraum Stuttgart hingegen stach das Bw Tübingen mit bis zu 14 Doppeltriebwagen hervor. Während beim Bw Basel der ET 25-Einsatz schon 1939 zugunsten der ET 55 endete, befanden sich drei ET 25 während des Krieges in Schlesien (Bw Lauban), von denen ET 23 003a/b und 005a/b noch 1945 nach Süddeutschland abgezogen wurden.

Der Zweite Weltkrieg riss große Lücken in den Fahrzeugbestand dieser Baureihe. 1948 ließ sich folgende Bilanz ziehen:

• 7 Doppeltriebwagen, 7 Triebwagenhälften sowie 10 Steuerwagen durch »Kriegseinwirkung« 1942-1945 zerstört
• 1 Doppeltriebwagen wegen Umbaus in ET 55 abgängig
• 1 Doppeltriebwagen wegen Umbaus in ET 255 abgängig
• 1 Doppeltriebwagen verbleibt in Frankreich
• 3 Doppeltriebwagen und 3 Steuerwagen verbleiben in der Sowjetunion.

Es verblieben

• 1 Doppeltriebwagen und 1 Steuerwagen in der sowjetisch besetzten Zone [DR (1949-1970)]
• 18 Doppeltriebwagen, sieben Triebwagenhälften und 30 Steuerwagen in den westlichen Besatzungszonen [DB (1949-1967)]

als ET/ES 25 in betriebsfähigem oder aufarbeitungsfähigem Zustand im Betriebsbestand.

Triebwagen

Versuchsweise wurden ET 25 003a/b, 005a/b und 023a/b mit elektrischer Bremse für den Steilstreckeneinsatz ausgerüstet und beim Bw Lauban erprobt. Im Frühjahr 1942 erschuf das RAW Stuttgart-Bad Cannstatt aus der Einheit ET 25 024a/b durch eine Änderung der Getriebeübersetzung den neuen Zug ET 55 05a/b.

1942 gingen in Stuttgart die Einheiten ET 25 020a/b, 021a/b und 022a/b durch »Kriegseinwirkung« verloren, zwischen 1943 und 1945 ereilten ET 25 013a/b, 014a/b, 023a/b und 101a/b bei weiteren Luftangriffen u.a. in Leipzig und München das gleiche Schicksal. Nicht zu retten waren außerdem die Wagenhälften ET 25 001b, 004a, 102a, 105a, 107b, 109b und 110a. Aus den reparaturfähigen anderen Hälften 001a, 102b, 105b und 107a entstanden 1945 die nur noch einhälftig motorisierten zwei Garnituren der neuen Baureihe ET 26 / ES 26, die übrigen drei Hälften 004b, 109a und 110b blieben als Arbeitsreserve noch einige Jahre abgestellt. Alle letztgenannten Fahrzeuge wurden 1949 von der DB übernommen.

Die Garnituren ET 25 025a/b und 026a/b wurden 1948 von der französischen Besatzungsmacht beschlagnahmt und zu Versuchsfahrzeugen für den 50 Hz-Betrieb im Höllental umgebaut. Bei dem ET 25 026a/b, der im Krieg völlig ausgebrannt war, kam die Reparatur praktisch einem Neuaufbau gleich. ET 25 025a/b verblieb in Frankreich, während 026a/b als ET 255 01a/b zur DB kam.

In der sowjetischen Besatzungszone blieben ET 25 005a/b, 009a/b, 011a/b und 012a/b. Im September 1946 wurden bis auf die schwerstbeschädigten ET 25 012a/b alle Fahrzeuge in die Sowjetunion abgefahren und kehrten später nicht mehr in die DDR zurück.

Triebwagen a - CPw4iütrelT-34, CPw4ütrelT-34

Triebwagen b - BC4iüelT-34, C4üelT-34

Steuerwagen

Von den 48 gebauten Steuerwagen brannten in den Kriegsjahren elf Exemplare (ES 25 004, 012, 013, 101, 104, 106, 118, 119, 123, 125, 126) durch Luftangriff aus oder wurden anderweitig irreparabel beschädigt.

Von den verbliebenen 37 Wagen befand sich mit 31 Exemplaren die überwiegende Mehrheit im Bereich der westlichen Besatzungszonen, die übrigen sechs in der sowjetischen Besatzungszone. Im September 1946 wurden die drei Steuerwagen ES 25 005, 006, 007, 009 sowie der offenbar bereits teilzerlegte 115 in die Sowjetunion abgefahren und kehrten später nicht mehr in die DDR zurück. Nur der schwer beschädigte ES 25 008 blieb in Dessau stehen und gelangte als einziger in den Bestand der DR.