ETA 176 | ESA

ETA 176 002. Foto: W. D. Loos
ETA 176 002 wartet in Limburg auf seinen nächsten Einsatz (1965). Foto: W. D. Loos
ETA 176 001. Foto: M. Werning
ETA 176 001 wurde 1984 als Museumsfahrzeug aufgearbeitet (Bochum, 1985). Foto: M. Werning

Die über vier Jahrzehnte andauernden guten Erfahrungen mit akkumulatorgespeisten Elektrotriebwagen veranlassten die Deutsche Bundesbahn um 1949, nicht nur die betagten Fahrzeuge der Wittfeld- und DRG-Bauart teils sehr aufwändig zu reparieren und wiederaufzubauen, sondern auch eine neue und zeitgemäße Generation an Akkutriebwagen zu entwickeln. Durch die umfangreichen Erfahrungen und die vorhandene Infrastruktur (Lademöglichkeiten) war die junge DB diesen Fahrzeugen gegenüber sehr aufgeschlossen.

1950/51 bestellte die DB bei Wegmann zwei Prototypen der neuen Baureihe ETA 176, wobei sich die Verantwortlichen nun für Einzelfahrzeuge mit zwei Drehgestellen entschieden. Die Batterien sowie die elektrische Ausrüstung wurden in einer Bodenwanne unter dem Fahrgastraum untergebracht und waren über seitliche Schürzenklappen erreichbar. Die elektrische Ausrüstung lieferten AEG und Schaltbau. Der Wagenkasten wurde als selbsttragende, verwindungssteife Röhre in kombinierter Spanten- und Schalenbauweise hergestellt. Die Köpfe erhielten eine windschnittige Form (»Eierköpfe«), seitliche Schürzen und eine geschlossene Bodenwanne, um den Luftwiderstand zu senken. Die gesamte Formgestaltung orientierte sich entfernt an den zeitgleich entwickelten Triebzügen der Baureihen ET 56 und VT 08, besaß aber größere Frontfenster. Die 27 Meter langen Fahrzeuge besaßen insgesamt 72 Sitzplätze, ein kleines 1.-Klasse-Abteil und einen Gepäckraum. Sie besaßen anfänglich die Gattungsbezeichnung BCPw4.

Nach den beiden im Frühjahr 1952 ausgelieferten Prototypen ETA 176 001 und ETA 176 002 lieferten Wegmann und WMD zwischen November 1953 und Juni 1954 weitere sechs Serienfahrzeuge aus, die sich vor allem im Bereich der Inneneinrichtung unterschieden. Die Höchstgeschwindigkeit betrug bei den beiden Erstlingen 90 km/h, bei den Serienwagen 100 km/h. Die Triebwagen verfügten über eine Vielfachsteuerung und Scharfenbergkupplung.

Bei ihrer Auslieferung wurden die Züge gemäß der bis 1963 geltenden Regelungen in Purpurrot mit beigen Zierlinien ausgeliefert, die Frontfenster wurden beige umrandet. Das Dach wurde grau, die Schürzen anthrazitfarben lackiert. Bei späteren Neulackierungen wurde die Beschriftung und die Zierlinien nach den aktualisierten Farbregeln in Lichtgrau angebracht.

Zur Sitzplatzkapazitätserhöhung wurden 1954/55 auch noch acht Steuerwagen mit einseitigem Führerraum als ESA 176 in Dienst gestellt. Die Fahrzeuge wurden von WMD und Esslingen als reine Sitzwagen 3. Klasse, ohne Gepäckabteil, geliefert (Gattung C4). Eine Weiterbeschaffung von ETA 176 unterblieb aber, weil das BZA München zur Senkung der Anschaffungskosten mittlerweile mit dem ETA 150 eine günstigere Version favorisierte.

Nach der Klassenreform 1956 lautete die neue Gattungsbezeichnung für die Triebwagen ABPw4m, für die Steuerwagen B4m.

Die ETA 176 bewährten sich insgesamt hervorragend und wurden in den 1950er-Jahren von den Bw Limburg (Lahn), Kassel und Hameln aus eingesetzt. Ab 1959 wurden alle Fahrzeuge beim Bw Limburg (Lahn) zusammengezogen. 

Im Nummernplan vom 1. Januar 1968 wurden die Triebwagen zur Baureihe 517 und die Steuerwagen zur Baureihe 817 zusammengefasst.

Triebwagen

Fahrzeugnummer Hersteller (mech.) Fabriknummer Baujahr Gattung | Skizzenblatt Achsfolge | Bauart        
8 Fahrzeuge
ETA 176 001 Wegmann (Cassel) 918 1952 BCPw4-51 Bo'2'-ea Es liegen Fotos dieses Fahrzeugs vor. Es liegen Stationierungsangaben vor. Es liegen Revisionsdaten vor.
ETA 176 002 Wegmann (Cassel) 919 1952 BCPw4-51 Bo'2'-ea Es liegen Fotos dieses Fahrzeugs vor. Es liegen Stationierungsangaben vor. Es liegen Revisionsdaten vor. Dieses Fahrzeug wurde verschrottet.
ETA 176 003 Wegmann (Cassel) 988 1953 BCPw4 Bo'2'-ea Es liegen Fotos dieses Fahrzeugs vor. Es liegen Stationierungsangaben vor. Es liegen Revisionsdaten vor. Der Verbleib dieses Fahrzeugs ist unbekannt.
ETA 176 004 Wegmann (Cassel) 989 1953 BCPw4 Bo'2'-ea Es liegen Fotos dieses Fahrzeugs vor. Es liegen Revisionsdaten vor. Der Verbleib dieses Fahrzeugs ist unbekannt.
ETA 176 005 Wegmann (Cassel) 990 1953 BCPw4 Bo'2'-ea Es liegen Stationierungsangaben vor. Es liegen Revisionsdaten vor. Der Verbleib dieses Fahrzeugs ist unbekannt.
ETA 176 006 WMD (Donauwörth) 205 1954 BCPw4 Bo'2'-ea Es liegen Fotos dieses Fahrzeugs vor. Es liegen Stationierungsangaben vor. Es liegen Revisionsdaten vor. Dieses Fahrzeug wurde verschrottet.
ETA 176 007 WMD (Donauwörth) 206 1954 BCPw4 Bo'2'-ea Es liegen Fotos dieses Fahrzeugs vor. Es liegen Stationierungsangaben vor. Es liegen Revisionsdaten vor. Der Verbleib dieses Fahrzeugs ist unbekannt.
ETA 176 008 WMD (Donauwörth) 207 1954 BCPw4 Bo'2'-ea Es liegen Fotos dieses Fahrzeugs vor. Es liegen Stationierungsangaben vor. Es liegen Revisionsdaten vor. Der Verbleib dieses Fahrzeugs ist unbekannt.

Steuerwagen

Fahrzeugnummer Hersteller (mech.) Fabriknummer Baujahr Gattung | Skizzenblatt Achsfolge | Bauart        
8 Fahrzeuge
ESA 176 001 WMD (Donauwörth) 208 1954 C4 2'2' Es liegen Fotos dieses Fahrzeugs vor. Es liegen Stationierungsangaben vor. Es liegen Revisionsdaten vor. Der Verbleib dieses Fahrzeugs ist unbekannt.
ESA 176 002 ME (Eßlingen) 23768 1954 C4 2'2' Es liegen Stationierungsangaben vor. Es liegen Revisionsdaten vor. Der Verbleib dieses Fahrzeugs ist unbekannt.
ESA 176 003 ME (Eßlingen) 23769 1954 C4 2'2' Es liegen Stationierungsangaben vor. Es liegen Revisionsdaten vor. Der Verbleib dieses Fahrzeugs ist unbekannt.
ESA 176 004 ME (Eßlingen) 23770 1954 C4 2'2' Es liegen Stationierungsangaben vor. Es liegen Revisionsdaten vor. Der Verbleib dieses Fahrzeugs ist unbekannt.
ESA 176 005 ME (Eßlingen) 23771 1954 C4 2'2' Es liegen Stationierungsangaben vor. Es liegen Revisionsdaten vor. Der Verbleib dieses Fahrzeugs ist unbekannt.
ESA 176 006 ME (Eßlingen) 23772 1954 C4 2'2' Es liegen Stationierungsangaben vor. Es liegen Revisionsdaten vor. Der Verbleib dieses Fahrzeugs ist unbekannt.
ESA 176 007 WMD (Donauwörth) 210 1954 C4 2'2' Es liegen Stationierungsangaben vor. Es liegen Revisionsdaten vor. Der Verbleib dieses Fahrzeugs ist unbekannt.
ESA 176 008 WMD (Donauwörth) 211 1954 C4 2'2' Es liegen Fotos dieses Fahrzeugs vor. Es liegen Stationierungsangaben vor. Es liegen Revisionsdaten vor. Der Verbleib dieses Fahrzeugs ist unbekannt.

Text: © Malte Werning

Quellen und Literatur

  • Brinker, Helmut: Die Akkutriebwagen ETA 150 (515) und ETA 176 (517). Eisenbahn-Kurier Special 12. Freiburg 1989.
  • Dressel, Andreas / Schröder, Christian: Mit 440 Volt durch Ruhrpott und Rheinland. Die Akkutriebwagen der Baureihe 515 in den Bundesbahn-direktionen Essen und Köln. Drehscheibe-Sonderheft 15. Köln 1992.
  • Hanke, Wolfgang: Akku-Eierköpfe: Baureihe 517. In: Eisenbahn-Magazin 6/1984.
  • Kenning, Ludger / Tempel, Norbert (Hrsg): DB-Triebwagen der 50er Jahre. Die Stromlinientriebwagen des deutschen Wirtschaftswunders. Münster 1986.
  • Koschinski, Konrad: Eierköpfe. Eisenbahn-Journal Sonderausgabe 2/2007. Fürstenfeldbruck 2007.
  • Löttgers, Rolf: Die Akkutriebwagen der Deutschen Bundesbahn – ETA 150 und 176. Stuttgart 1985.
  • Rittig, Franz: Akku-Triebwagen. Eisenbahn-Journal Sonderausgabe 3/2006. Fürstenfeldbruck 2006.
  • Weltner, Martin: Baureihe ETA/ESA 176. Elegant und innovativ. In: Lok-Magazin 391 (2014).
  • Werning, Malte: Akkutriebwagen in Deutschland. Zeppelin, Zigarre, Säurekübel. In: Lok-Magazin 308 (2007).