ETA 180

Mit der Gründung der Deutschen Bundesbahn am 7. September 1949 wurden alle in der britischen und amerikanischen Westzonen verbliebenen preußischen Speichertriebwagen der »Bauart Wittfeld«, DRB-Nummerngruppe 223 - 568, übernommen. Zuvor hatten diese Fahrzeuge zum 15. September 1948 die neue Baureihenbezeichnung ETA 180 im Ursprungszustand erhalten, sofern sie nicht wegen ihrer SSW-Schützensteuerung für den Umbau auf Vielfachsteuerung vorgesehen waren und als Baureihe ETA 178 eingereiht wurden. Die Doppelwagen mit 2. und 3. Wagenklasse erhielten Ordnungsnummern beginnend mit 001, während die Doppelwagen mit ausschließlich 3. Wagenklasse Ordnungsnummern ab 101 zugewiesen bekamen. Beide Doppelwagenhälften erhielten zur Unterscheidung den Präfix a oder b zur Betriebsnummer, wobei der a-Wagen immer derjenige mit der niedrigeren DRB-Nummer in einer Einheit war.

Die Triebwagen waren kriegsbedingt fast durchgehend in sehr schlechtem Zustand und erforderten eine umfassende Aufarbeitung. Sie standen mehrheitlich in langen Reihen im EAW Limburg (Lahn) und warteten auf ihre Ausbesserung und Reaktivierung, die sich bis 1952 hinzog. Viele dieser Fahrzeuge erhielten ihre ETA-180-Nummer nach dem Nummernplan von 1948 lediglich auf dem Papier und waren unter dieser Bezeichnung überhaupt nicht einsatzfähig.

Zwischen September 1949 und Januar 1952 wurden insgesamt 26 Doppelwagen aus den ETA-180-Reihen neu auf- und umgebaut und – umgezeichnet zur Baureihe ETA 177 – reaktiviert. Die verbleibenden 21 Doppelwagen wurden ebenfalls wagenbaulich und elektrisch erneuert, ohne aber mit durchgehender Hauptluftbehälterleitung und Vielfachsteuerung ausgerüstet zu werden. Sie wurden 1952 angesichts der entstandenen Nummernlücken noch einmal völlig neu als ETA 180 001a + ETA 180 001b bis ETA 180 021a + ETA 180 021b durchgezählt. Aus Gründen einer besseren Übersichtlichkeit ist die genauere Historie dieser Fahrzeuge in die nachfolgenden Zeitabschnitte unterteilt.

1952 besaßen alle neunummerierten ETA 180 die Gattungszeichen BC3ü + C3ütr. ETA 180 021a + ETA 180 021b besaßen abweichend Schützensteuerung und wurden deshalb 1954 in ETA 178 016a + ETA 178 016b umgezeichnet. Mit der Abschaffung der 3. Wagenklasse am 3. Juni 1956 waren dies Fahrzeuge der Gattungen AB3y + B3ytr. Ab Juni 1958 führten sie offiziell nur noch die 2. Wagenklasse und wurden mit den Gattungszeichen B3y + B3ytr geführt.

Bis November 1962 schieden die letzten ETA 180 aus. Es blieb keines dieser Fahrzeuge erhalten.

1949-1951: Erstbesetzung der ETA-180-Nummern

Definitionsgemäß umfasste diese Baureihe die insgesamt 48 Doppelwagen ETA 180, die keine SSW-Schützensteuerung (und über keine Vielfachsteuerung) verfügten. Sie waren nur teilweise einsatzfähig und standen großteils in langen Reihen im EAW Limburg (Lahn) zur Aufarbeitung. Der Bestand wurde zwischen 1950 und 1952 durch die Umbauarbeiten und Umzeichnungen zu ETA 177 sukzessive auf letztlich 21 Doppelwagen reduziert. Fahrzeugliste und weitere Details.

1952-1962: Zweitbesetzungen nach dem ´52er-Nummernplan

Insgesamt 21 Doppelwagen verblieben im neuen Nummernplan von 1952 für die Fahrzeuge, die noch die Fahrschalter-Schaltung besaßen und nicht in ETA 177 oder ETA 178 umgebaut worden waren. Die Wagen wurden noch einmal komplett neu durchnummeriert. Der letzte, ETA 180 021a + ETA 180 021b, wurde allerdings 1954 noch in einen ETA 178 umgezeichnet. Fahrzeugliste und weitere Details.

Text: © Malte Werning

Quellen und Literatur

  • Scheingraber, Günther: Der Wittfeld-Akkutriebwagen. In: Eisenbahn-Journal 1/1989.
  • Strieck, Meinhard: Die Akku-Triebwagen der Bauart Wittfeld. Der preußische AT 3. In: Lok-Magazin 209 (1998).
  • Troche, Horst: Die Akkumulator-Triebwagen der Preußisch-Hessischen Staatseisenbahnen und der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft. Freiburg 1997.
  • Troche, Horst: Preußen beschafft serienmäßig Speichertriebwagen, die Wittfeld-Triebwagen. In: Eisenbahn-Kurier 4/2009.