3023 - 3056 | 6031 - 6081

Die fünfteiligen Züge der Bauart Bernau waren die ersten Serienfahrzeuge für die Gleichstrom-S-Bahn in Berlin. Foto: Werkbild WUMAG

Noch bevor die Testergebnisse der sechs Versuchszügen vorlagen, bestellte die Reichsbahn 1924 eine Serie von 17 fünfteiligen Einheiten (im Nummernplan von 1923 bezeichnet als Berlin 2101 bis Berlin 2134, Beiwagen Berlin 5101 bis Berlin 5151), die später als Bauart »Bernau« bekannt wurden. Wie die Versuchszüge bestanden diese aus zwei vierachsigen Endwagen C4esT-24 mit einer Länge von rund 20 m, denen drei zweiachsige und nur 9,8 m lange Beiwagen der Gattungen Bes-24 - BCes-24 - Ces-24 zwischengestellt wurden. Damit war nun auch die 2. Wagenklasse vorhanden. Die Gesamtlänge einer Garnitur betrag 67,4 m. Die Beiwagen waren untereinander kurzgekuppelt und mit den Triebendwagen über Willison-Kupplung verbunden. Die Züge hatten eine Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h.

Die Triebendwagen besaßen je ein Laufdrehgestell und unter dem Führerstand ein Triebdrehgestell mit zwei Fahrmotoren in Tatzlagerbauart. Um eine angemessene Beschleunigung und die gewünschte Höchstgeschwindigkeit zu erreichen, fielen die Fahrmotoren entsprechend voluminös aus, so dass der Wagenfußboden zum Führerstand hin angehoben werden musste. Aus diesem Grund musste im Türbereich eine zusätzliche Trittstufe angebracht werden. Damit die nicht ins Fahrzeugbegrenzungsprofil ragte, musste der Wagenkasten zur Stirnfront hin verjüngt werden.

Den zweiachsigen Beiwagen wurde ein ziemlich unruhiger Lauf nachgesagt, und insgesamt wurden die Züge schon unmittelbar nach Auslieferung als »technisch überholt« erachtet. In modell-eisenbahner 8/1984 zog man das Fazit, dass die Fahrzeuge wahrlich ein Kompromiss waren, der durch die bestehenden Umstände entstand.

Diese Züge erhielten bei der Umzeichnung nach dem Nummernplan von 1930 im Anschluss an die Versuchzüge die Nummern 3023-3056 (Beiwagen: 6031-6081). Die Züg wurden ursprünglich mit Willisonkupplung ausgeliefert, welche nach wenigen Einsatzjahren durch Scharfenbergkupplung ersetzt wurden. Eingesetzt wurden Züge vom Stettiner Vorortbahnhof aus Richtung Bernau und Oranienburg / Velten.

Im Nummernplan von 1941 wurden die Trieb- und Beiwagen zur Baureihe ET 169 | EB 169 zusammengefasst.

Triebwagen

Beiwagen