Triebwagentypen der MAN

LLK VT 02. Foto: H. Philipp
VT 02 der LLK (Baujahr 1939, hier aufgenommen 1970) entsprach den Einheits-Nebenbahntriebwagen, die an die DRB geliefert wurden.
808. Foto: P. Böttger
Der 1956 gebaute Wagen 142778 ist auch heute noch als Bereisungswagen 808 der RWE Power AG im Einsatz. Fotos: Helmut Philipp, Patrick Böttger

Die traditionsreiche Maschinenbau-Aktiengesellschaft Nürnberg trat schon sehr früh als führender Waggonbauhersteller im süddeutschen Raum auf. Schon ab 1851 wurden in Nürnberg als Eisengießerei Klett & Comp. Schienenfahrzeuge gefertigt. 1898 tat sich das Unternehmen mit der Maschinenfabrik Augsburg zusammen, aus der dann die »Vereinigte Maschinenfabrik Augsburg und Maschinenbauges. Nürnberg AG« entstand. Unter den Fahrzeugen, die die Werkhallen verließen, befanden sich auch zahlreiche Straßenbahnfahrzeuge und Wagen für die Bayerische Staatsbahn. Von 1899 bis 1906 fertigte MAN elektrische Triebwagen für die Lokalbahn Aktien-Gesellschaft (LAG) in München. Zwischen 1907 und 1910 lieferte MAN auch die elektrischen Lokalbahntriebwagen für die gemeinschaftlich mit der Salzburger Eisenbahn- und Tramwaygesellschaft (SETG) betriebenen grenzüberschreitenden Strecken Berchtesgaden – Hangender Stein (bzw. deren auf österreichischem Gebiet bis nach Salzburg reichenden Fortsetzung) sowie Berchtesgaden - Königssee.

Zwischen 1927 und 1937 baute MAN zahlreiche Elektro- und Dieseltriebwagen für die Deutsche Reichsbahn, darunter einige der elektrischen Vororttriebwagen für München (später ET 85 und ES 85). Ab 1934 entwickelte MAN gemeinsam mit der Maschinenfabrik Esslingen und dem Reichsbahnzentralamt München den typischen Look der Einheits-Nebenbahndieseltriebwagen (135 061 ff.) und der elektrischen Einheits-Doppeltriebwagen (1731 ff., 1801 ff.).

Für Privatbahnen fertigte MAN vor dem Zweiten Weltkrieg neben den bereits erwähnten LAG-Fahrzeugen nur eine Handvoll weiterer Dieseltriebwagen an. Weitere Triebwagen für deutsche Bahnen baute MAN erst nach dem Zweiten Weltkrieg. Mit großem Erfolg wurde ab 1956 mit dem »MAN-Schienenbus« eine eigene Fahrzeugfamilie an zweiachsigen Nebenbahntriebwagen hergestellt, die bundewsweit Abnahmer fanden.

1935-1939: Nebenbahn-Dieseltriebwagen für »Private«

Fünf Privatbahnen beschafften in den vier Jahren vor dem Zweiten Weltkrieg insgesamt acht Triebwagen von MAN, die Hälfte davon vierachsig – und unter ihnen ein meterspuriges Fahrzeuge. Die Zweiachser basierten dabei stark auf den DRG-Triebwagen, bei deren Entwicklung MAN teilweise federführend war.

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1949-1960: Weitere Triebwagen für »Private«

Neben dem ab 1955 gebauten MAN-Schienenbus baute MAN zwischen 1949 und 1960 auch noch (neben Straßenbahnfahrzeugen) sieben weitere Triebwagen für nichtbundeseigene Bahnen, bei denen es sich um gänzlich abweichende Konstruktionen für Meterspur und Regelspur handelte.

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1955-1969: Der MAN-Schienenbus

Mit der eigenen Schienenbuskonstruktion versuchte MAN ab 1955, einen eigenen Fahrzeugtyp zum Standard bei westdeutscher Privatbahnen zu machen. Das gelang leider nur bedingt, obwohl das MAN-Fahrzeug dem von der DB gemeinsam mit Uerdingen entwickeltem Schienenbus in vielen Details überlegen war.

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