1935-1939: Nebenbahn-Dieseltriebwagen für »Private«
Für deutsche Privatbahnen fertigte MAN vor dem Zweiten Weltkrieg neben den bereits hier erwähnten LAG-Fahrzeuen nur eine Handvoll weiterer Dieseltriebwagen an. 1935 entstanden drei dieselmechanische Zweiachser mit einer Länge von 12.950 mm, die über die seinerzeit noch typische kantige Form mit sich verjüngenden Wagenenden verfügten, wie es auch bei den vergleichbaren Nebenbahn-Triebwagen für die DRG Standard war. Als Motoren wurden hauseigene MAN-W6V15/18-Sechszylinder-Viertaktmotoren verwendet, die über ein mechanisches TAG-Getriebe rund 150 PS leisteten. Zwei der Triebwagen gingen an die Süddeutsche Eisenbahn-Gesellschaft, ein weiterer an die Aktiengesellschaft Lokalbahn Lam–Kötzting.
Auch zwei dieselmechanische Vierachser wurden für die Bergedorf-Geesthachter Eisenbahn AG gebaut, die passend dazu auch zwei zweiachsige Beiwagen erhielt. Die Beiwagen entsprachen in ihrer Form wiederum den bereits erwähnten zweiachsigen Triebwagen.
Aus der Reihe fiel der meterspurige T 1 der Nordhausen-Wernigeroder Eisenbahn und 1935 gebaute dieselelektrische Schlepptriebwagen, der nicht für den Personentransport, sondern vielmehr für den Gepäcktransport bestimmt war. Erst 1938 entstand der sehr große dieselhydraulische VT 3 der Halberstadt-Blankenburger Eisenbahn.
Im Jahr darauf folgte ein weiterer Zweiachser für die Lokalbahn Lam-Kötzting. Dieser basierte allerdings bereits völlig auf den zweiachsigen Einheits-Nebenbahndieseltriebwagen für die DRG/DRB mit der gewölbten Stirmfront.