Triebwagentypen von Gmeinder

Die Firma Gmeinder aus dem badischen Mosbach entstand 1913 unter dem Namen »Steinmetz & Gmeinder KG«. Die Lok- und Maschinenfabrik fertigte vornehmlich Motorlokomotiven im unteren Leistungsbereich an, darunter neben Vollbahnfahrzeugen auch zahlreiche Feldbahnloks. Ab 1924 arbeitete Gmeinder eng mit Kaelble zusammen. Vor allem in den 1950er-Jahren war Gmeinder ausgesprochen produktiv, und so wurden zahlreiche Kleinlokomotiven der Leistungsgruppen II und III für die Deutsche Bundesbahn gebaut.

Der Waggonbau gehörte nicht zu den Kernangeboten des Herstellers. Dass Gmeinder auch zwei Triebwagen baute, blieb eine Ausnahme und hatte seinen Grund in dem Ausfall des Waggonherstellers Fuchs, der 1956 fünf zweiachsige Dieseltriebwagen für die WEG-Nebenbahnen gebaut hatte. Nachdem Fuchs den Bau von Schienenfahrzeugen eingestellt und die WEG Bedarf an weiteren gleichartigen Fahrzeugen hatte, sprang der Karosseriefabrikant Gottlob Auwärter ein und fertigte verschiedene Wagenkästen für Trieb- und Beiwagen, die bei der WEG komplettiert und zusammengebaut wurden. Gemeinsam mit Auwärter entstanden auch die beiden nachfolgenden Triebwagen von 1968 für die WEG, für die Gmeinder das Fahrwerk lieferte.

Die beiden Triebwagen VT 23 und VT 24 wurden speziell für den Steinverkehr auf der Strecke Nürtingen – Neuffen beschafft, wo sie auch in Doppeltraktion eingesetzt wurden. Die Fahrzeuge erhielten dafür jeweils zwei 155 kW starke Motoren. 1978 wechselten sie zur Kochertalbahn Jagstfeld – Ohrnberg. 1996 kaufte die Westerwaldfbahn die Fahrzeuge für die Strecke Betzdorf – Daaden. Der VT 23 wurde dabei zu einem antriebslosen Steuerwagen umgebaut. 2009 wurden die Fahrzeuge an ein Ingenierbüro verkauft und geschützt hinterstellt.

Fabriknummer Betreiber Fahrzeugnummer Baujahr Gattung | Skizzenblatt Achsfolge | Bauart      
2 Fahrzeuge
5442 WEG T 23 1968 AA-dh Es liegen Fotos dieses Fahrzeugs vor. Es liegen Revisionsdaten vor.
5443 WEG T 24 1968 AA-dh Es liegen Fotos dieses Fahrzeugs vor. Es liegen Revisionsdaten vor.

Text: © Malte Werning

Quellen und Literatur

  • Kelm, Michael: Neoplan auf Schienen. Die Auwärter-Trieb- und Beiwagen. Erfurt 2019.
  • Kochems, Michael: Privatbahntriebwagen in Deutschland von 1990 bis heute. Köln 2001.